BEUTELBOOTEN
der flitzende Vorratsphilosoph

Hier vor Ihnen wuseln einige höchst geschäftige Vertreter der Spezies Degunauticus Hamsteritus, volkstümlich bekannt als Beutelbooten. Diese pelzigen Kleinnager stammen laut überlieferter turisedischer Tiermärchen ursprünglich aus den unterirdischen Trockensavannen des Andes-Nationalparks „Knausria“ – genauer: dem geheimen Nussbunker des sagenumwobenen Vorratsgottes „Knuspokles“.
Beutelbooten gelten als Naturphilosophen des Sammelns. Nicht etwa aus Hunger, sondern aus existenzieller Grundüberzeugung horten sie alles, was nicht niet- und nagelfest ist: Körner, Knabberstängel, Linsensuppenreste und manchmal die Hoffnung. Ihr Bewegungsprofil erinnert dabei an hyperaktive D-Züge mit Richtungswechsel im Sekundentakt.
Die erste Sichtung in Turisede erfolgte bei einer spontanen Demonstration auf dem Marktplatz, als ein besonders redegewandtes Exemplar unter dem Motto „Ohne Vorrat kein Rat!“ eine Nussreform forderte. Die Bevölkerung zeigte sich beeindruckt – und verunsichert.
Beutelbooten leben meist in kleinen, egalitär organisierten Kommunen mit klarem Verhaltensmotto: „Meins ist meins – deins ist noch nicht sicher.“ Eine friedliche Koexistenz ist möglich, sofern man nie denselben Futtervorrat gleichzeitig erreichen will.
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