DIE RINDER

Die hier ruhenden Exemplare gehören zur ehrwürdigen Art Bovinus Meditativus Monumentalis – besser bekannt als Rind, das Tier, das alles sieht und nichts sagt, außer ein bedachtes „Muh“.

In der turisedischen Überlieferung gelten Rinder nicht als Lieferanten von Milch und Geduld, sondern auch als stille Berater des kindlichen Königs. Der legendäre Bulle Rumbold soll einst allein durchs Kauen eine Krise im Ministerium für Wiesenordnung gelöst haben – wortlos, aber mit durchdringendem Blick.

Rinder verkörpern monumentale Ruhe: beim Grasen, beim Regenbetrachten, beim Ignorieren von Befehlen. Sie leben nach einem inneren Takt, der nur ihnen verständlich ist.

Forscher vermuten, dass Rinder das Konzept der Entschleunigung nie erfanden, sondern schlicht nie verließen. Für sie ist Gras Nahrung, Lebensinhalt und Lösung zugleich.

Die turisedischen Beratungsrinder suchen nichts – und wer glaubt, sie von etwas anderem überzeugen zu können, hat schon verloren.