Wiederbelebung einer uralten Tradition zum FOLKLORUM - Die Turisedischen Festspiele

 

Die Kulturinsel Einsiedel befindet sich auf mythischem Land. Bis vor tausend Jahren lebte hier das legendäre slawische Volk der Turiseder. Schon damals wurden zum Ende des Sommers in den Neißeauen die turisedischen Festspiele (heute Folklorum - turisedische Festspiele genannt) gefeiert.

Uralten, erst kürzlich entdeckten Aufzeichnungen zufolge wurden dabei politische und soziale Fragen spielerisch beantwortet.  Und das ist wörtlich zu nehmen!

Mittels der Spiele wurden Ämter besetzt, Rangordnungen geklärt und selbst Fremde konnten, wenn sie sich nur geschickt anstellten, durch den Sieg bei solchen Spielen die turisedischen Bürgerrechte erwerben.

 

Die turisedischen Bewährungsproben sind grandiose Disziplinen, die jeden Recken auf ganz eigene Art herausforderten. Wer mit seinem Team 5 der Wettkämpfe siegreich bestand, musste sich den nicht minder verrückten Weihritualen stellen.

 

Folgende Disziplinen konnten mittlerweile aus altem Schriftgut rekonstruiert und nachgebaut bzw. nachempfunden werden:

 

 

Die RieseneiRollerei geht auf eine verheerende Überschwemmung der Neißeauen zurück. Die reißenden Wasser hatten die Scheunen zerstört und alle Vorräte mit sich gerissen. Eine Hungersnot drohte. Da fanden spielende Kinder im Neißeschlamm 3 gigantische Eier. Nur mit vereinten Kräften des Stammes konnten sie diese bergen. Zu welcher Spezies die Eier gehörten, bleibt unbekannt, denn bevor diese ausgebrütet werden konnten, wurden sie verspeist. In Gedenken an dieses Ereignis wurde die Riesenei Rollerei bei den Turisedischen Festspielen eingeführt.

 

 

In abgewandelter Form wird das Tauziehen bis in unsere Zeit hinein betrieben. Das Tripodische Tauziehen fordert 3 Mannschaften gleichzeitig heraus. Sie ziehen an 3 Tauen, die in der Mitte mit einem Ring verbunden sind, der eine Kugel beherbergt, die die stärkste Mannschaft in das Tor  befördern mus.

Die NeißePyramide ist seither ein großer FinalWettkampf am Ende unseres abschließenden Festumzuges am Sonntag, der die Freundschaft mit dem Nachbarvolk Turisede stets betonte und vertiefen sollte. 2 Mannschaften türmten eine Menschenpyramide in der Neiße auf. Während oft beim Training jeder streng ausschließlich mit seinem eigenen Volk probte, geschah es im richtigen Wettkampf nicht selten, dass sich am Ende doch die Völker mischten und ein Gewinner nie festzustellen war.

Krachend fuhren Einbäume in die schäumende Neiße, dann hieß es in vorgegebener Zeit so viele Fische wie möglich zu fangen. Klingt leicht, ist schwer und brachte nicht nur die weiblichen Zuschauer zum kreischen. Einbäume neigen nämlich zum Kentern.

Heutzutage sind die Fische aus Holz und zugleich rot oder blau gekennzeichnet. Nur der richtige Fisch gilt zur entsprechenden Mannschaft.

 

 

Dieses Turisedische Mannschaftsspiel kann als Vorläufer für weitverbreitete Spielvarianten wie Polo, Croquet und Cricket gesehen werden. 

Es treten 2 Mannschaften mit je 2 Einrädern an. Zu jedem Einrad gehören 4 Spieler. 3 Spieler bewegen das Einrad, auf dem der Schläger sitzt. Dieser muss einen hölzernen Ball mit seinem Robinienbesen am Ende unter den Hut bringen.

 

Poeten der Auen, vereinigt euch

            -im Reimen, ihr Schweine, nicht körperleuch!-

            nicht lang schnacken:

            auf zum Limeracken!

            (da gewinnt ihr fantastisches Zeuch)

                                   

Beim Lorbeerkaffeekränzchen der Turisedischen Meisterpoeten lacht nicht nur die Morgensonne!

Also, Stift gepackt und losgerackt – in diesem Jahr

suchen wir die besten Limericks zum Thema „Holzgesang”. 

Euch winken begeisterte Fans und schnieke Trophäen!

 

(eine Bronze-Weihenvorqualifikation für die TFS 2019 / ein DichterAbend für 3 Personen im Faulenzum mit 30 Turiden Getränkebonus / Veröffentlichung eines Limericks im kommenden Programmheft)

 

 

Sekreturius

Ihr bewerbt euch auf unseren Orden:

„Wenn es heut nicht klappt, klappt es dann morgen?”

Ehrenturiseder

wird wahrlich nicht jeder

...dafür werd ich schon sorgen!

 

Sekreturius@kulturinsel.de

 

Kugelbumsum spielen wir in diesem Jahr zum ersten Mal, denn seine Entdeckung liegt erst wenige Monate zurück. Ziel dieses Spiels ist es eine Kugel aus Eisendraht über einen Parcours ins Ziel zu treiben. Erschwert wird die Sache, weil das Stoßgerät ein Baumstamm ist und sich in der Kugel ein Mitspieler befindet. Sieger ist die Mannschaft, die die Strecke am schnellsten zurücklegt.

 

Die antiken Borkenkäfertexte berichten von einem feierlichen Ritual, welches jedes Jahr von den Turisedern zelebriert wurde, um die größten Dreckspätze herauszufinden. Zwei Ungeduschte traten dafür in luftiger Höhe in Stahlkugeln, um von dort die Weisung des Orakels zu empfangen. Dieses äußerte sich aber durch nichts anderes als die Spielwut der Turiseder: in einem Wettkampf auf Zeit schöpften Freunden und Familie der Schmutzfinken Wasser in Überlaufgefäße, bis diese sich über dem Deliquenten ergossen.

 

Das Balanceum gehört auch zu den erst kürzlich wiederentdeckten Spielen der alten Turiseder. Wie auf der antiken Zeichnung zu sehen ist, wird der Spieler von seinen Mitstreitern über einen Parcours gezogen und darf dabei nicht vom Stamm fallen. In diesem Jahr spielen wir das Balanceum zum ersten Mal!

 

 

Was uns heutzutage profan als "Brüderschaft" trinken bekannt ist, geht auf ein hintersinniges Turisedisches Ritual zurück (das übrigens ganz besonders auch bei Frauen beliebt war). Um sich besondere Zuneigung und FReundschaft zuzusprechen, trank man einen erlesenen Tropfen des besonderen Lebenssaftes, wie heute noch geläufig, mit überkreuzten Armen. Um sich zu versichern, dass die Gefühlsbekundung nicht bloßem Rausch entsprang, überquerte man vorher gemeinsam sicheren Schrittes über zwei schwankende Stämme das schnelle Wasser (a/:kwa-vit) und trank erst nach bestandener Torkelprüfung. Als besonders intensiv wurde das Ritual bewertet, wenn es oft wiederholt wurde, bis man endlich gemeinsam in die Neiße fiel.

 

Aus dem Ritual des Torkelums entwickelte sich ein sportlicher Wettkampf, der uns auch ein besonderes Zeichen der Verbrüderung zwischen den heute an den Grenzfluss anwohnenden Völkern ist.

 

Das ging fix!

Erst vor wenigen Monaten wurde dieses Spiel von Turisedeforschern entdeckt. Und schon zu den Festspielen könnt ihr das Galoppum ausprobieren!

Turiseder hatten einst entdeckt, dass Holzpferde viel weniger Heu fressen als solche aus Fleisch und Blut. Auch machen sie nicht soviel Mist. Für ihre berühmten Pferderennen schnitzten sie sich deshalb ihre Reittiere selbst. In der Fachwelt tobt gerade ein erbitterter Streit darüber, ob Holzpferde aus Robinienholz schneller waren oder solche aus junger Birke. Vielleicht klären das unsere Wettspiele.

 

Als Ursprung dieses Wettkampfes wird die Legende um den Kurier des kindlichen Königs, Migoffa Elstro, vermutet. Dieser war zu Zeiten des zweiten Trullinischen Kriegs in geheimer Mission von den feindlichen Kriegern gefangen genommen worden. Als es ihnen nicht gelang, ihm sein Geheimnis zu entlocken, blendeten die Trulliner Elstros Pferd mit einem glühenden Schwert, banden ihn geknebelt auf dessen Rücken und jagten das vor Schmerz rasende Tier mit seinem wehrlosen Reiter hinaus in den Wald. Migoffa Elstro gelang es trotz Allem, sein blindes Pferd ohne auch nur ein einziges Wort unverletzt nach Turisede zu lenken und auch der zweite Trullinische Krieg wurde ohne eine einzige Kampfhandlung mit überragendem taktischen Geschick für Turisede gewonnen. Das Pferd erholte sich später von der Blendung, vertraute seinem Reiter aber auch weiterhin blind...

 

 

Die Turisedeforschung ist ein fruchtbares Fachgebiet und die Ergebnisse des akademischen Treibens fließen direkt in die Turisedischen Festspiele ein. Soch auch hier:

Erst im Juni dieses Jahres gelang es Jurusch Gorlik, dem wichtigsten Protagonisten seiner Wissenschaft, ein bisher unbekanntes Spiel dem Vergessensein zu entreißen.

 

Beim Rodeoleum versuchen vier Spieler ein an Seilen aufgehängtes (Holz*) Pferd derart in überraschende Bewegungen zu versetzten, dass der darauf sitzende Reiter möglichst schnell in den Sand purzelt. sieger ist hier, wer sich am längsten im Sattel halten kann. Einer von Gorliks Assistenten warf die Frage auf, ob die verschwundenen Turiseder vielleicht nach Amerika ausgewandert sind. Dies muss aber noch Gegenstand weiterer Forschungen sein.

 

(*vermutlich)

Rund um das Spektakel hieß es und heißt es heute wieder 2 1/2 Tage Anderssein - beim Folklorum - den turisedischen Festspielen - mit Schatzhändlern, Geschichtenerzählern, Gauklern und Musikern auf 17 verschiedenen Bühnen.